Bewusster durch die Welt
Hugo Hahn (* 5. Juli 1874) lebte mit seiner Frau und seinem Sohn im Sophienblatt 75 in Kiel. Er war gelernter Maschinenbauingenieur und ehrenamtlich Bezirksvorsitzender der Armenpfege. Außerdem war er Mitglied der SPD. Nach den nationalsozialistischen Rassengesetzen war Hugo Hahn ein sogenannter "Volljude".
Nach dem Tod seiner Frau bekamen Hugo Hahn und sein Sohn einen Zettel, den sogenannten “Evakuierungszettel”. Hugo Hahn sollte nach Zahlung der “Transportgebühren” ins KZ gebracht werden. Der Druck nahm in der Folgezeit immer weiter zu und da Hugo Hahn wusste, was ihm bevorstand, beging er in der Nacht vom 16. auf den 17.07.1942 Suizid.
Wir, die 11 e des Beruflichen Gymnasiums am RBZ am Königsweg, haben genau diesen Stolperstein besucht und ihn zu Ehren Hugo Hahns geputzt. Die Erfahrung war wichtig für uns. Sie hat uns noch einmal vor Augen geführt, dass die Menschen, die ihr Leben verloren haben, uns näher waren, als wir dachten. Es sind reale Menschen gewesen, die durch den Nationalsozialismus ihr Leben lassen mussten.
Das ist ein Teil unserer Geschichte und es liegt nun an uns als Gesellschaft, dass so etwas nie wieder passiert.
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