Rent-a-scientist - Besuch in der 12a des Beruflichen Gymnasiums
Wie viel Plastik produzieren und „konsumieren“ wir Menschen? Warum ist Plastik für uns Menschen unentbehrlich? Welche Gefahren verbergen sich im Plastik? Diese Fragen wurden uns als Klasse in einem Vortrag von Herrn Dr. Lenz vom Geomar Kiel beantwortet.
Im Alltag ist Plastik praktisch und wertvoll, jedoch nicht biologisch abbaubar. In Deutschland werden bis 2050 12 Milliarden Tonnen Plastik anfallen; zurzeit werden nur 16 % des Plastikmülls recycelt.
Im Jahr 2020 sind zwischen 5 bis 13 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Ozeanen gelandet. Das Plastik gelangt in Form von Fischereinetzen, durch Transportverluste der Containerschiffe, Passagierschiffe und durch illegale Müllentsorgungen ins Meer, weil in den Häfen keine geeignete Müllentsorgung stattfindet. Des Weiteren wird Plastik sowohl durch Flüsse, aus ungesicherten und illegalen Mülldeponien als auch durch Umweltkatastrophen ins Meer eingetragen. So gelangen durch Tsunamis ca. 4 Millionen Plastik vom Festland ins Meer.
Bakterien, Algen und wirbellose Tiere siedeln sich auf dem Plastik an, dadurch sinken 70 % des Plastiks auf den Meeresboden, 15 % des Plastiks werden durch Meeresströmungen an die Küsten gespült und weitere 15 % schwimmen an der Meeresoberfläche.
Tiere, wie z.B. Schildkröten, Pottwale, Blauwale, Muscheln, Walhaie und Vögel fressen unbeabsichtigt das Plastik, dadurch wird ihr Immunsystem geschwächt und sie werden krank.
Im Meer verwandelt sich das Plastik durch Strömungen und Reibungen in kleine Mikropartikel, die für den Menschen nicht erkennbar sind, und gelangen in unser Trinkwasser.
Um die Höhe des Plastikanteils im Meer genauer nachweisen und berechnen zu können, nutzen Wissenschaftler vom Geomar Kiel, die dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung angehören, bestimmte Schiffe, die es zulassen, aus Ozeanströmungen den Plastikanteil pro Kubikmeter (m3) analysieren zu können.
Was können wir Menschen tun, um gegen diesen Wahnsinn von Plastikmüll anzukämpfen?
Wir Menschen sollten bei uns selbst anfangen und unser Verhalten überdenken. Wir müssen unsere Müllmengen reduzieren, unser Müllmanagement verbessern, mehr Müll recyceln, Menschen über Maßnahmen zur Müllreduzierung und Alternativen informieren, Müllentsorgungssysteme in Häfen einrichten, überflüssige Plastikprodukte, wie z.B. Plastiktüten als Verpackung, Plastikeinmalartikel, wie Plastikbesteck und -becher……, vermeiden. Wir sollten Müllexporte in Entwicklungs- und Schwellenländer unterbinden und vor allem auch Projekte unterstützen, um z.B. Plastik an Stränden zu sammeln, Fischern die Möglichkeit einräumen, ihren Müll an Land kostenlos zu entsorgen.
Mit der „Replace Plastic“ -App kann jeder den Barcode beliebiger Produkte scannen und dem jeweiligen Unternehmen zurückmelden, dass man das Produkt gerne ohne oder mit weniger Plastik hätte.
BG 12A-Redakteure: Moritz R. Roselin B., Sydney F., Julietta S. Laura Wa., Lina N., Christian O., Zilan A., Mihan S. und Alexandra S.