Eindrücke der BFP21a nach einem Besuch der Einrichtung „Kieler Anker“

Überall in der Stadt sehen wir sie: Obdachlose, Bettelnde. - Gerade jetzt in der Adventszeit und es ist kalt.

Wissen wir überhaupt, wer diese Menschen sind, warum sie dieses Leben auf der Straße führen … müssen?

Gestern haben wir die Obdachlosenhilfe des Kieler Ankers besucht. Wir wurden von einer Sozialarbeiterin, einem ehrenamtlichen Mitarbeiter und einem Wohnungslosen empfangen. Die Sozialarbeiterin hat uns zunächst ein paar grundlegende Dinge über ihre Arbeit dort erzählt und uns dann die verschiedenen Räume gezeigt: die Küche, den Trinkraum, in dem Alkoholabhängige in Ruhe und im Warmen ihrer Sucht nachgehen können sowie einen Aufenthaltsraum. Es besteht außerdem die Möglichkeit zu duschen und die Wäsche zu waschen.

Danach durften wir dem ehrenamtlichen Mitarbeiter, der nach eigenen Worten eine sehr dunkle Vergangenheit hat, Fragen stellen. Seine Antworten waren ganz anders, als wir sie erwartet hätten. Von Drogen- und Waffenhandel, tödlicher Körperverletzung, Einsätzen des SEK, bis hin zum Rotlichtmilieu und Frauenhandel, hat er alles erlebt. Sogar Schüsse am eigenen Laib hat er erfahren müssen. Am schockierensten: „Ich bereue nichts!“ - Seine Antwort auf unsere Frage, ob ihm irgendetwas leid täte.

Ändern würde er genauso gerne etwas wie der Wohnungslose M., der definitiv nicht noch einmal heiraten würde :). Bereits seit 5 Jahren lebt er auf der Straße oder in Containern der Stadt Kiel. Seine damalige Frau ist zurück zu ihrem Ex, hat sein Geld und die Wohnung genommen und war weg! Der Groll ist immer noch ein wenig da, aber mit Glück hat er im Februar endlich eine Wohnung. -Viel Glück dafür!

Unser Tipp für alle: Schätzt das, was ihr habt, seit dankbar für ein Bett, für das Essen und das Dach über dem Kopf.

Nehmt doch auch mal Kontakt zum Kieler Anker auf und lernt die andere Seite der Gesellschaft kennen. Sie freuen sich über jeden Besuch.

verfasst von Finja und Hannah

 

Bildquelle: https://kieler-anker.de/

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