Gewaltig laut: Gemeinsam Gegen Geschlechtsspezifische Gewalt

Klingeln Ihnen vor lauter "G"s im Titel auch die Ohren? Absicht! 25.11.: Orange Day oder der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen jährt sich wieder einmal. Wie schön wäre es, wenn es diesen Tag nicht bräuchte. Die Alarmglocke, die jedes Jahr wieder einmal schellt, um unsere Aufmerksamkeit auf den Fakt zu lenken, dass sämtliche Formen von Gewalt gegen Frauen und weiblich gelesene Menschen weiterhin existieren. Um enttabuisierend zu wirken und uns alle zu sensibilisieren, auf folgende Formen von Gewalt zu achten und uns zu trauen, dagegen vorzugehen. Denn es ist traurig, aber wahr: Wir können ein ganzes Alphabet voller Belege von geschlechtsspezifischer Gewalt füllen:

 

A wie Andrew Tate

B wie Belästigung am Arbeitsplatz

C wie Catcalling

D wie Digitale Gewalt in Form von Missbrauch von Bildern

E wie Einzelfallnarrativ, das immer noch behauptet, geschlechtsspezifische Gewalt sei ein individuelles und kein systemisches Phänomen

F wie Femizide

G wie Geldentzug zur Aufrechterhaltung finanzieller Abhängigkeit

H wie Häusliche Gewalt

I wie Incel-Bewegung

J wie Jagd auf und Bedrohung von weiblich gelesenen Menschen in der Öffentlichkeit

K wie Kontrolle

L wie "Luisa ist hier"- Kampagne

M wie "Maske 19" und andere Codewörter

N wie Nachstellungen

O wie Opfer-Täter-Umkehr

P wie psychische und physische Gewalt

Q wie Qual und Folter

R wie Radikalisierung des Frauenhasses

S wie sexualisierte Gewalt

T wie Traumatisierung

U wie Überwachung

V wie Vergewaltigung

W wie wirtschaftlich

I wie Internetbasierte Grenzüberschreitung z.B. durch das Versenden von Dickpics

X wie X und andere misogyne Plattformen

Y wie "You-Go-Girl" als Schlachtruf des Empowerments

Z wie Zeugenschutzprogramm

 

Daher: Schauen Sie nicht weg. Und nehmen Sie geschlechtsspezifische Gewalt nicht hin. Unterstützung gibt es durch das Hilfetelefon:

24/7, kostenfrei, in 18 Sprachen: 116016 oder unter www.hilfetelefon.de

Zusammen gegen Gewalt: Ihr RBZ am Königsweg

 

 

Nicht eine mehr

Nicht eine mehr.
Nicht eine mehr.
Nicht eine mehr.
Jeden Tag
wird eine Frau
aufgrund ihres Geschlechts
getötet.
„Nicht eine mehr“,
sagen sie,
aber schützen Ware
stärker als Frauen.
„Nicht eine mehr“,
sagen sie
und missbrauchen ihre Frauen
hinter verschlossenen Türen.
Ich soll nachts nicht allein` raus,
denn das sei als Frau zu gefährlich,
aber der gefährlichste Ort für eine Frau
ist ihr Zuhause.
Ich soll Angst vor dem Fremden haben,
der mir auf der Straße begegnet,
aber die größte Gefahr
geht von den Männern in meinem Umfeld aus.
„Beeile dich, einen Partner zu finden.“
„Hast du schon einen Freund?“
„Ist er dein zukünftiger Ehemann?“
Nicht zu heiraten,
wird mich nicht umbringen;
den falschen Mann zu heiraten
dafür schon.
Beziehung:
Liebe, Vertrauen, Zusammenhalt
Beziehung:
Angst, Misstrauen, Einsamkeit
Auf Wolke sieben schweben
oder im Koma liegen.
Die rosa-rote Brille tragen
oder es nicht zu sprechen wagen.
Sich küssen im Geheimen
oder in den Schlaf weinen.
Rote Rosen oder blaue Flecken?
Liebeserklärung oder Inanspruchnahme?
„Du übertreibst.“
„Stell dich nicht so an.“
„Das sind doch nur Einzelfälle.“
„Kannst du auch mal leise sein“
„Kannst du auch mal deine Klappe halten?“
Nein.
Ich werde meine Klappe nicht halten,
nur weil es für Männer ungemütlich wird.
Genau dann mach ich weiter.
Genau dann werd` ich lauter.
Ich werde lauter
Für jede meiner Schwestern,
die täglich ihr Leben lassen.
Nicht eine mehr.
Nicht eine mehr.
Nicht eine mehr.
Jeden Tag
wird eine Frau
aufgrund ihres Geschlechts
getötet.

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