Das RBZ am Königsweg macht mit beim: 69. Europäischen Wettbewerb - Nächster Halt: Nachhaltigkeit

Im Rahmen des 69. Europäischen Wettbewerbs hat der 12. Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums des RBZ am Königsweg beeindruckende Produkte, Ideen und Angebote entwickelt. Mit dem Ziel, Umwelt- und Klimaschutz wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, nahmen die Schüler*innen in der ersten Dezemberwoche 2021 eine Woche lang motiviert und voller Tatendrang die Herausforderung an, ihre Ideen und Meinungen zum Thema Nachhaltigkeit zu erarbeiten, darzustellen und zu präsentieren. Im Sinne des European Green Deal möchten die Schüler*innen damit gerade die Forderungen von jungen Menschen nach mehr Umwelt- und Klimaschutz vertreten.

Für die Oberstufe standen beim diesjährigen Wettbewerb im Rahmen der Nachhaltigkeit die Themen Greenwashing und Minimalismus an.

Die Schüler*innen haben ihre Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit äußerst kreativ erarbeitet und präsentiert. Eindrucksvolle Ergebnisse wurden an die Homepage des Europäischen Wettbewerbs (https://www.europaeischer-wettbewerb.de/teilnahme/thema-des-69-ew/) gesandt.

Schüler*innen wie Lehrkräfte sind sich einig, dass das Thema Nachhaltigkeit im Allgemeinen und speziell das erworbene Wissen um die Themen Greenwashing und Minimalismus eine große Horizonterweiterung und Bereicherung darstellen. Wie sich die Ideen und Vorschläge der Schüler*innen gestalteten, zeigen die folgenden Vorstellungen zu den einzelnen Projekten eindrucksvoll:

Minimalismus-Skulptur von Alina H., Sarah L., Josie L. und Laure W. aus der 12a

Der folgende Text soll erläutern, was wir uns bei den einzelnen Bestandteilen der Skulptur gedacht haben und was sie darstellen sollen.

Unsere Skulptur besteht aus einem Sandeimer als Fundament, der zur Stabilisation dient. Dieser ist mit einem blauen Tuch überzogen, auf dem gelbe Sterne platziert sind. Diese beiden Bestandteile sollen die europäische Flagge darstellen.

Aus dem Eimer ragen zwei unterschiedlich lange Arme mit Händen, auf denen jeweils ein Kopf platziert ist. Die Arme sind von unten farbig und greifen die Farbe des Tuchs auf. Dieser Farbübergang soll darstellen, dass die europäische Union das Fundament der Wirtschaft, der Nachhaltigkeit und damit auch des Minimalismus ist.

Auf der längeren Hand befindet sich ein Kopf mit einem eher fröhlicherem Gesichtsausdruck und auf der anderen etwas kürzeren Hand schaut der Kopf eher bedrückt. Die Köpfe sind von innen hohl. In dem fröhlicherem Kopf befindet sich ein rotes Herz, wohingegen sich im anderen Kopf nichts befindet und er von innen schwarz ausgemalt ist.

Auf der kürzeren Hand befinden sich zudem Tüten mit Designerlogos, auf der längeren Hand haben die Tüten keine Marke. Den Minimalismus haben wir in Form der zwei unterschiedlich hohen Arme verbunden mit den verschiedenen Emotionen der Köpfe eingebracht. Die unterschiedlich hohen Arme sollen eine Waage symbolisieren, die im Ungleichgewicht steht. Sie soll die Belastung des Menschen durch den Konsum darstellen, genauso wie die Tüten auf den Händen.

Unsere Skulptur stellt also zwei Arten von Konsumenten dar:

Zum einen einen Minimalisten und zum anderen einen Otto-Normalverbraucher.

Mit unserer Skulptur wollen wir auf das Konsumverhalten der meisten Menschen in der EU aufmerksam machen und sie dazu animieren, dieses zu hinterfragen.

Sonett "Verzicht" mit Karikatur von Janna T., Michel V., Iwen C. aus der 12b

Es wurde ein Sonett verfasst, das sich mit den Gefahren beschäftigt, die für die Gemeinschaft der EU entstehen durch einen zunehmenden Konsum und einen immer weiter wachsenden Ressourcenverbrauch. Die Gedichtform des Sonettes wurde aus verschiedenen Gründen gewählt: Zum einen ist das Sonett eine Gedichtform, die eine bis in das 12. Jahrhundert zurückreichende europäische Geschichte hat. Das Sonett steht also für eine gemeinsame kulturelle, europäische Tradition. Zudem ist das Sonett in den formalen Anforderungen sehr anspruchsvoll (gleiche Silbenanzahl in allen Versen, einheitliches Versmaß, gleiche Reime jeweils zwischen der ersten und zweiten und der dritten und vierten Strophe). Diese Herausforderungen passen gut zum europäischen Einigungsprozess: Es ist ein schwieriges Unterfangen, aber in der Gesamtform kann es eine starke Wirkung entfalten. Außerdem wurden Sonette häufig in Phasen gesellschaftlicher Umbrüche oder Krisen verfasst. Es passt also gut zu dem Thema des Gedichtes. Wenn die Länder der EU es nicht schaffen, gemeinsam einen nachhaltigen Kurs einzuschlagen, droht das Projekt Europäische Union zu scheitern. Das ergänzende Bild soll dies verdeutlichen.

Massenkonsum und Minimalismus: Ein lyrischer Kommentar von Laura W., Levke K., Lars W. und Artur M. aus der 12b

Günter Eichs bekanntes Gedicht "Inventur" von 1947 ist der Ausgangspunkt für zwei Gedichte, die zum Nachdenken anregen über aktuelle und mögliche künftige Lebensweisen.

Greenwashing - Das E-Auto von Lili W., Nele R. und Louisa H. aus der 12d

Der Beitrag zum Klimaschutz von der EU ist hauptsächlich der „Grüne Deal“. Dieser beschreibt das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Auf unser Thema bezogen heißt dies, dass ab 2050 keine Emissionsmotoren mehr auf den Straßen fahren sollen und Elektroautos bis jetzt die einzig umsetzbare Lösung sind. Neuzulassungen für „Verbrenner“ sind ab 2035 verboten. Dadurch wird vor allem der Wirtschaftszweig der „umweltfreundlichen und kostengünstigen Verkehrsmittel und gesunde Arten der Fortbewegung“ beansprucht. Aber auch andere Bereiche der EU kann man in Bezug zu Elektro-Autos bringen. Zum Beispiel setzt die EU sich für erneuerbare Energien ein, die Autos mit elektrischem Motor brauchen, um als nachhaltig angesehen zu werden. Ein weiterer Bereich wäre „Reisen und Verkehr“, wo die Europäische Union für eine modernere Infrastruktur steht. Schlagwörter sind „sicher“, „umweltfreundlich“ und „digital“, welche auf ein E-Auto zutreffen. Auch ein Punkt, der mit diesen Autos in Zusammenhang gebracht wird, ist die Entwicklung einer grünen Batterie. Die Batterien eines Elektro-Autos werden wegen der nicht nachhaltigen Herstellung sehr kritisiert. Die EU möchte für diese Richtlinien schaffen, das Recycling fördern und einen Batteriepass entwickeln, welcher darüber Auskunft gibt, wie umweltfreundlich eine Batterie ist.

Unser Produkt besteht aus einem Bild auf einer Leinwand. In der Mitte ist ein grünes E-Auto abgebildet. Links ist eine dunklere Seite und rechts eine hellere. Die linke Seite zeigt, welche negativen Aspekte ein E-Auto mit sich bringt, wie zum Beispiel die Batterie, die trotz der Idee des Batteriepasses immer noch in der Herstellung umweltschädlich ist. Die rechte Seite zeigt die positiven Aspekte auf und wie sich die EU das Ergebnis vorstellt, was durch die friedliche Natur und die Windkraftanlagen dargestellt wird. Die EU-Flagge ist auf der Motorhaube des Autos abgebildet. Dies symbolisiert, dass die EU für Elektro-Autos steht. Auch auf der Ladestation neben dem E-Auto ist eine Flagge, jedoch von Deutschland. Diese steht dafür, dass die Infrastruktur auch durch die BRD gefördert und angepasst wird. Das Thema „Greenwashing“ wird durch die Lackierung des Autos aufgegriffen. Es wird beim Elektro-Auto von einer Lösung gesprochen. Dass diese aber indirekt auch CO2 verbrauchen, geschieht im Hintergrund. Somit steht das E-Auto für Nachhaltigkeit, aber wenn man die „drei Säulen der Nachhaltigkeit“ in Betracht zieht, wird klar, dass diese nur eine vorübergehende Lösung sind. Die EU gewinnt ihre Energie nicht nur aus regenerativen Energien. Sie fördert sozusagen eine Art Greenwashing.

Mach mal minimal - Die Müllinsel von Miriam S., Tim L., Liam R. und Isabelle W. aus der 12d

Im Rahmen eines Schulprojekts haben wir uns mit dem Thema Minimalismus beschäftigt. Schnell sind wir zur Reduzierung des Mülls gekommen. Wir haben uns informiert, was mit unserem Müll passiert. Wir wollten die großen Müllexporte vieler EU-Länder in andere Länder darstellen. Auf einer Leinwand haben wir, erstmal mit Bleistift, die Umrisse der einzelnen Objekte auf dem Bild gemalt. Danach malten wir es mit Acrylfarbe aus. Um den Müll möglichst dreckig darzustellen, haben wir uns entschieden, ihn mit Wasserfarbe zu malen und die Farben verlaufen zu lassen.

Unser Bild zeigt eine Insel, überschüttet von Müllbergen. Ganz oben drauf weht einen EU-Fahne. Dies soll zeigen, dass dieser Müll aus europäischen Ländern kommt. Der Baum auf der Insel ist kahl. Die Abfälle lassen keinen Platz für Leben. Neben der Insel schwimmt ein Schlauchboot voller Menschen. Sie lebten auf dieser Insel, doch weil dort der Müll gelagert wird, müssen sie ihre Heimat nun verlassen. Im Meer kann man einen Fisch sehen und im Himmel fliegt eine Möwe. Man kann in den Bauch der Tiere hineinsehen. Auch hier findet man Müll. Die Abfälle bleiben nicht auf der Insel, sondern verbreiten sich in der Umwelt. Verschiedene Tiere halten das Plastik für Nahrung und essen es.

Minimalismus bedeutet, sich auf das Nötigste zu beschränken. Unser Bild soll die Auswirkungen unserer Konsumgesellschaft zeigen. Zu viel wird gekauft und nach nur kurzer Benutzung wieder weggeworfen. Besonders im Fokus liegt das Thema Zero Waste. Dabei versucht man, nicht die Besitztümer zu reduzieren, sondern seine eigenen Abfälle. Denn diese Abfälle werden exportiert und gelangen, wie auf unserem Bild zu sehen, in die Umwelt.

Tausch dich glücklich! Ein Projekt für mehr Nachhaltigkeit von Mara M., Greta L., Laura S. und Zoe M. aus der 12d

Nachhaltigkeit: Ein Thema, welches unglaublich wichtig ist und zunehmend an Bedeutung gewinnt.

In unserem erstellten Produkt haben wir uns mit diesem Thema auseinandergesetzt. Da es aber ein riesiges Spektrum an Teilbereichen gibt, haben wir uns für den nachhaltigen Konsum von Kleidung entschieden. Dabei war es uns wichtig, dass wir nicht nur etwas in der Theorie erstellen, sondern direkt handeln und eine mögliche Umsetzung für nachhaltigen Kleidungskonsum erstellen. Dementsprechend haben wir eine eigene Tauschbörse für Kleidung an unserer Schule eröffnet. Diese funktioniert wie folgt: ein*e Schüler*in durchforstet ihren Kleiderschrank nach Teilen, die schon seit längerer Zeit nicht mehr getragen wurden. Diese Teile werden direkt eingepackt und in der Schule an die Tauschkleiderstange gehängt. Daraufhin kann man ein wenig an der Kleiderstange stöbern und sich auf sofortigem Wege neue Teile anschaffen, die einem gefallen. Von diesem Konzept profitieren nicht nur die Schüler*innen, sondern auch die Ressourcen unserer Erde. Viele Kleidungsstücke werden oft weggeworfen, obwohl sie noch in einem hervorragenden Zustand sind und viele andere Menschen sich darüber freuen würden. Durch eine Umfrage haben wir festgestellt, dass unsere Methode überwiegend als sehr positiv empfunden wurde und vielen der nachhaltige Umgang mit Kleidung wichtig ist. In unserem zusätzlichen Flyer stellen wir unter anderem verschiedene Wege vor, um Kleidung nachhaltig zu konsumieren. Beispiele dafür sind Second-Hand Läden, Flohmärkte oder auch Apps, wie Vinted oder Ebay. Von diesen Beispielen sollte sich die Fast-Fashion Industrie, unserer Meinung nach, eine Scheibe abschneiden. Denn es werden Unmengen an Ressourcen verbraucht, nur um den Gewinn möglichst zu maximieren.

Du bist der gleichen Meinung wie wir? Dann tausch dich glücklich!

Minimalismus - Das Tiny House von Lilli S., Frida K., Merle F. und Helena C. aus der 12d

In unserem einwöchigen Projekt zum Thema Nachhaltigkeit in Europa haben wir uns mit dem Thema Minimalismus auseinandergesetzt. Dabei geht es darum, sich von unnötigem Ballast zu befreien und nur das zu behalten, was man einzig und allein für das Wichtigste hält. Die zentrale Frage lautet dabei: „Brauche ich das Alles hier überhaupt (noch)?“

Daraus ist als Produkt ein sogenanntes Tiny House entstanden. Wir haben uns für diese Art von Produkt entschieden, da Tiny-Living immer populärer und angesagter ist. Diese Art des Lebens ermöglicht, auf wenig Raum mit allem Notwendigen zu leben und dabei schonend mit der Umwelt umzugehen. Wer in einem solchen Tiny House lebt, der trennt sich von allen überschüssigen Gebrauchsgegenständen und konzentriert sich auf die Sachen, die man wirklich zum Leben braucht. Die Bauweise dessen ist meist aus Holz und eignet sich mit dem ursprünglichen Gedanken eines Tiny House on wheels, also einem solchen Haus auf Rädern, für eine Reise mit seinem Hab und Gut durch die Welt. Aus diesem Grund der Nachhaltigkeit sind die Bau- und Bestandteile unseres Produktes umweltfreundlich ausgewählt. Die Wände des Hauses sind realitätsgetreu aus Holz gebaut (mit Ausnahme der Plexiglasscheibe zur Durchsicht). Das Mobiliar sowie die Tür sind ebenfalls hauptsächlich aus Holz. Genommen wurden hierbei nur Rohstoffe, die sowieso als übrig gebliebene Reste fungierten und somit einen nachhaltigen Bezug haben.

In der heutigen Gesellschaft ist allerdings noch häufig zu beobachten, dass es vielen Menschen schwerfallen würde, sich so drastisch und bewusst zu verkleinern.  Obwohl häufig nicht einmal mehr gewusst wird, was und wie viel man besitzt und ob diese Dinge noch genutzt werden. Unserer persönlichen Meinung nach kann der Lebensstil Minimalismus ein guter und wichtiger Schritt in der Lebenseinstellung für uns sein, der nicht nur uns, sondern auch der gesamten Erde hilft, wenn es mehr Menschen verfolgen würden. Minimalismus in Verbindung mit dem Tiny-Living und dem Tiny House selbst ist sehr sinnvoll, denn nur wir können die Erde vor der Zerstörung durch Konsum bewahren und den damit verbundenen Klimawandel stoppen!

„Long Lasting Weight“ E-Book-Reader für mehr Nachhaltigkeit und Minimalismus von Merle L., Leon, Tamara und Malin aus der 12d

Mit unserem Bild „Long Lasting Weight“ wollen wir unsere Belastung durch den Konsum verdeutlichen und wie der Minimalismus uns entlasten kann. Hierbei visualisierten wir eine Gegenüberstellung eines E-Book-Readers und mehreren schweren Büchern, welche die Last des Materialismus und des Konsums der Gesellschaft widerspiegeln. Außerdem wird die Nachhaltigkeit der Produkte gegenübergestellt. Je höher die Hand ist, desto minimalistischer und nachhaltiger ist das Produkt.

Für die Herstellung von gedruckten Büchern müssen unzählige Bäume gefällt werden und es werden Unmengen an Wasser und Chemikalien benötigt. Außerdem werden mehr als 80% auf Frischpapier gedruckt, das importiert und nicht recycelt ist. Hinzu kommen die vielen Treibhausgase, die bei der Produktion ausgestoßen werden. Dies sind etwa 1,1 Kilogramm CO2 bei der Herstellung von einem Buch im Gegensatz zu den etwa acht Kilogramm CO2 für einen E-Book-Reader. Darüber hinaus werden in einem E-Book-Reader seltene und edle Metalle und jede Menge Kunststoff verbaut. Auf den ersten Blick wirkt daher der E-Book-Reader nicht besonders nachhaltig, läuft aber ganz im Sinne der Umwelt durch die Möglichkeit des Aufladens und kann ggf. eine ganze Bücherei ersetzen. Bereits nach acht Büchern, die etwa 8,8 Kilogramm CO2 für die Produktion entsprechen, würde sich ein E-Book-Reader lohnen, da hierdurch Treibhausgase eingespart werden können.

Daher haben wir diese acht Bücher in unser Bild eingebracht. Die extreme Länge des Arms mit den Büchern zeigt die Last, die uns den Alltag erschwert.

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